Aufbau der Argumente untersuchen
Aufbau der Argumente untersuchen
- Bestimmen Sie in jedem Argument Behauptung, Begründung, Beleg und Schlussfolgerung. In einem Argument ist auch ein Beispiel enthalten.
- Markieren Sie die Wörter, die die Argumentationsteile einleiten oder auf sie hinweisen.
Argument 1
Standarddeutsch zu sprechen kann Menschen unter Druck setzen, weil sie denken, sie müssten besonders korrekt sprechen. Eine Studie der Universität Mainz hat ergeben, dass Schüler sich seltener melden oder vor der Klasse sprechen, wenn sie glauben, sprachlich besonders korrekt sein zu müssen. Daher kann Standarddeutsch dazu führen, dass Menschen sich weniger an Gesprächen oder Diskussionen beteiligen.
Sie können sich die beiden nächsten Argumente auch vorlesen lassen, lesen Sie aber parallel dazu mit.
Argument 2
Standarddeutsch wirkt in persönlichen Gesprächen oft zu ernst oder zu steif, da es mit offiziellen oder beruflichen Situationen verbunden wird und in privaten Gesprächen oft unpassend oder übertrieben wirkt. Kommunikationspsychologen weisen darauf hin, dass man so sprechen sollte, dass es zur Situation und Umgebung passt, ansonsten wird man schnell als distanziert oder unpersönlich wahrgenommen. Folglich passt Standarddeutsch nicht in jeder Situation und schon gar nicht zu lockeren Gesprächen. Wer zu förmlich spricht, wirkt schnell unnahbar oder unnatürlich – selbst wenn er es gut meint.
Argument 3
Viele Menschen sind verunsichert, wenn sie Standarddeutsch sprechen sollen, denn das ist nicht ihre Alltagssprache. Wenn sie dann Standarddeutsch benutzen sollen, müssen sie nachdenken und tun sich schwer, die richtigen Worte zu finden. Besonders junge Menschen zweifeln an ihrer Sprachkompetenz. In einer Umfrage aus dem Jahr 2025 gaben 56 Prozent der 15- bis 25-Jährigen an, dass Standarddeutsch ihren Redefluss hemmen und sie verwirren würde. In der Schule zeigt sich diese Unsicherheit zum Beispiel bei Präsentationen: Viele Schülerinnen und Schüler sind dann nervös, weil sie nicht so sprechen sollen, wie sie es sonst tun. Dadurch wird deutlich, dass Standarddeutsch eine Hürde beim Sprechen darstellen kann – vor allem, wenn man schnell und frei reden will.