1. Verteilungsprinzipien: Nach welchen Prinzipien können Güter gerecht verteilt werden?

1.3. Gleichheitsprinzip

Alle Bürgerinnen und Bürger erhalten das gleiche Einkommen. Da aber Menschen über unterschiedliche Fertigkeiten, Fähigkeiten und eine unterschiedliche Leistungsbereitschaft und eine unterschiedliche Bedürftigkeit verfügen, wäre eine Gleichverteilung sehr ungerecht. Zudem könnten einige Menschen keinen Anreiz mehr sehen, einer Erwerbsarbeit nachzugehen oder sich anzustrengen, da ohnehin alle das gleiche Einkommen bekommen. 

BeispielBeispiel: In einem Land führt die Regierung eine Basis-Einkommensgarantie ein, die auf dem Gleichheitsprinzip beruht. Bürgerinnen und Bürger erhalten unabhängig von Alter, Geschlecht, Einkommen oder anderen Faktoren einen festen Betrag von 1000 Euro als bedingungsloses Grundeinkommen.

 

Das Leistungsprinzip, das Bedarfsprinzip und das Gleichheitsprinzip sind drei unterschiedliche Ansätze zur Verteilung von Einkommen in einer Gesellschaft. Keiner dieser Ansätze wird allgemein als objektiver und allgemein anerkannter Maßstab für Verteilungsgerechtigkeit betrachtet. Der Grund hierfür ist, dass unterschiedliche Menschen unterschiedliche Vorstellungen davon haben, was gerecht ist. Einige bevorzugen möglicherweise das Leistungsprinzip, da sie glauben, dass harte Arbeit belohnt werden sollte. Andere bevorzugen das Bedarfsprinzip, um sicherzustellen, dass Menschen in Not ausreichend unterstützt werden. In der Praxis verwenden Gesellschaften oft eine Mischung dieser Prinzipien, um eine ausgewogenere Verteilung zu erreichen. Die genaue Umsetzung variiert jedoch von Land zu Land und ist oft das Ergebnis politischer Entscheidungen und sozialer Verhandlungen. Es gibt keine allgemein gültige Antwort darauf, welches Prinzip das „richtige" ist, da dies von den Werten und Zielen einer Gesellschaft abhängt. Daher ist die Frage der Verteilungsgerechtigkeit oft Gegenstand intensiver Diskussionen und Debatten.

 

 

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