6. Optimale Allokation der Produktionsfaktoren: Wie setzt man die Produktionsfaktoren Arbeit und Kapital effizient ein? 

Beim optimalen Einsatz von Produktionsfaktoren geht es darum, wie die begrenzten Ressourcen Arbeit, Kapital (Natur und Wissen) am effizientesten eingesetzt werden können, um die Produktion von Waren und Dienstleistungen zu maximieren.

Gemäß der Produktionsmöglichkeitenkurve aus Abbildung 1 kann Deutschland maximal 100 Autos im Monat produzieren. Angenommen die Produktion soll auf 150 Autos im Monat gesteigert werden und zwei mögliche Maßnahmen stehen hierfür zur Auswahl:  

  1. mehr Arbeitskräfte werden eingestellt
  2. neue Roboter werden angeschafft und die Produktion wird automatisiert.  

Der Tabelle 4 kann man entnehmen, wie viele Arbeitskräfte nötig sind, um eine bestimmte Anzahl an Autos zu produzieren. Beispielweise sind 80 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Lage monatlich 130 Autos zu produzieren. Mit Hilfe von Robotern schaffen es die 80 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sogar 150 Autos herzustellen.

Tabelle 4: monatliche Autoproduktion (in Stück)
Eingesetzte Arbeitskräfte 60 80 100 120 140
Autoproduktion ohne Roboter 100 130 150 160 165
Autoproduktion mit Robotern 120 150 170 190 210

 

Wenn monatlich 100 Autos produziert werden sollen, dann benötigt man dafür entweder 150 Arbeitskräfte oder 80 Arbeitskräfte und den Einsatz von Robotern. Es stellt sich also die Frage, ob die höhere Produktionsmenge durch einen vermehrten Einsatz des Produktionsfaktors Arbeit oder des Produktionsfaktors Kapital erreicht werden soll. Diese Entscheidung hängt wesentlich von den Kosten für die einzelnen Produktionsfaktoren ab. Folgende Kosten fallen an:

  • Jede Arbeitskraft erhält ein monatliches Entgelt in Höhe von 6.000 €. 
  • Durch den Verschleiß (= Abnutzung) und die Wartung von Robotern entstehen monatlich Kosten in Höhe von 80.000 €.

Der Tabelle 5 können die gesamten Kosten der beiden Alternativen entnommen werden: 

Tabelle 5: Produktion von 150 Autos im Monat
Produktionsfaktor Kosten Produktivität
Arbeit (Arbeitskräfte) 600.000 € 1,50 Autos pro Arbeitskraft
Kapital (Roboter) 560.000 € 1,88 Autos pro Arbeitskraft

 

  • Produktionsfaktor Arbeit: Die Entlohnung von 100 Arbeiterinnen und Arbeiter kostet (100 Arbeiterinnen und Arbeiter × 6.000 € =) 600.000 €. Die Arbeitsproduktivität einer Arbeiterin bzw. Arbeiters beträgt (150 Autos : 100 Mitarbeiter:innen =) 1,5 Autos pro Arbeiterin bzw. Arbeiter.
  • Produktionsfaktor Kapital: Die Entlohnung von 80 Arbeiterinnen und Arbeiter und der Verschleiß der Roboter kostet (80 Arbeiterinnen und Arbeiter × 6.000 € + 80.000 € Verschleiß =) 560.000 €. Die Arbeitsproduktivität einer Arbeiterin bzw. Arbeiters beträgt (150 Autos : 80 AArbeiterinnen und Arbeiter =) 1,88 Autos pro Arbeiterin bzw. Arbeiters.

Volkswirtschaftlich gesehen ist es effizient Roboter anzuschaffen. Es ist die günstigere Alternative. Durch den Einsatz der Maschinen steigt auch die Arbeitsproduktivität pro Arbeitskraft. Das bedeutet, dass jede Arbeitskraft in der Lage ist mehr Autos zu produzieren. Dies sollte (zumindest in der Theorie) auch dazu führen, dass jede Arbeitskraft ein höheres Monatsentgelt erhält.

Optimale Allokation von Arbeit und Kapital: Effiziente Zuordnung von Arbeitskräften und Kapitalressourcen, um die Produktion von Gütern und Dienstleistungen zu maximieren und den größtmöglichen Nutzen für die Wirtschaft zu erzielen.

 

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