• 1.2 Stimmbildung

    •   Ich kann...

      In diesem Lernschritt lerne ich Folgendes:

      • Ich kann erklären, was Stimmbildung ist.
      • Ich kann die Elemente der Stimmbildung benennen.
      • Ich kann zu den verschiedenen Elementen der Stimmbildung Beispielübungen beschreiben.

      • Ich kann Informationen aus praktischen Übungen ziehen.
      • Ich kann Verknüpfungen zwischen Theorie und Praxis herstellen.
      • Ich kann mich flexibel auf Situationen einstellen.
    • Appetizer




      (1) Was tun wir, bevor wir intensiv Sport machen möchten?
      (2) Wer hat schon mal in einem Chor gesungen oder Aufwärmübungen vor dem Singen gemacht?

    • Stimmbildung

      (1) Führen Sie die angeleiteten Stimmübungen im Plenum durch.

    • Arbeitsauftrag 1

      (1) Beschreiben Sie, was Stimmbildung ist und wozu sie gut ist.

      (2) Ordnen Sie die durchgeführten Stimmübungen den Elementen der Stimmbildung zu.

      (3) Vergleichen Sie Ihre Ergebnisse mit Ihren Nachbarn.

      (4) Überprüfen Sie Ihr Wissen im folgenden Multiple Choice Test (Mehrfachnennungen sind zum Teil möglich).

    • Lernzielkontrolle

      Um welche Elemente der Stimmbildung handelt es sich bei den jeweiligen Übungen?




    • (1) Lesen Sie die Definition zur Stimmbildung durch.

      (2) Lesen Sie den Text zu den Elementen der Stimmbildung (Text-Seite).

    • Definition Stimmbildung

      Unter Stimmbildung werden alle Übungen zusammengefasst, die der Pflege, dem Training und der Ausbildung einer belastbaren, kräftigen und klangschönen Stimme dienen.
      Wollen wir unsere Stimme intensiv nutzen (z. B. beim Singen oder viel Sprechen), ist es wichtig, die Stimme zuvor darauf vorzubereiten. Ähnlich wie beim Sport braucht es daher ein sinnvolles Aufwärmen, Dehnen und Lockern aller beteiligten Bereiche, um die Leistungsfähigkeit zu erhöhen und das Verletzungsrisiko zu verringern.
      In der Stimmbildung werden in der Regel Übungen zu einzelnen Teilaspekten der Stimmentstehung gemacht. Eine Abfolge von Übungen zur Körperlockerung, zur Atmung, zur Lockerung des Sprechwerkzeugs, zum Hören als auch zur Resonanz haben sich hier bewährt. Diese Übungsbereiche werden Elemente der Stimmbildung genannt.
      Stimmbildung sollte daher im besten Fall präventiv eingesetzt werden, also bevor Stimmschäden entstanden sind. Hier bietet es sich an, regelmäßig und gezielt Stimmübungen zu machen.

    • (1) Hören Sie sich das Audio zum Text "Definition Stimmbildung" an und lesen Sie mit.

      (2) Hören Sie sich das Audio zum strukturierten Text "Elemente der Stimmbildung" an und lesen Sie mit.

    • Singen und intensives Sprechen sind komplexe Tätigkeiten, die sehr viele Organe, Muskeln und Körperteile als auch emotionale und kognitive Bereiche beanspruchen. Somit ist ein ganzheitliches Aufwärmen sinnvoll, das über einzelne Elemente der Stimmbildung gezielt umgesetzt werden kann.

      Die Stimme ist nicht nur ein wichtiges Werkzeug zum Sprechen, sie ist auch ein körpereigenes Musikinstrument. Somit spielt auch der ganze Körper für den Wohlklang und die Belastbarkeit der Stimme eine Rolle.

    • Sind wir verkrampft, ist uns kalt, stehen wir unsicher oder haben wir keine Körperspannung, spiegelt sich dies im Klang unserer Stimme sofort wieder. Je besser wir unseren Körper kennen, spüren und Klänge schwingen lassen können, desto schöner und kräftiger klingt unsere Stimme.

      Mit Übungen zur Körperhaltung, zur Beweglichkeit als auch zur Lockerung einzelner Körperteile tragen wir entscheidend dazu bei, dass wir entspannt sind, wach sind, besser atmen können und eine stabile, aufrechte Körperspannung haben.

      Beispiele für Übungen:

      • Arme und Beine ausschütteln

      • auf einem Bein hüpfen, dann auf dem anderen

      • Arme hoch strecken, den Körper lang machen

      • den Oberkörper nach unten hängen lassen, langsam aufrichten

      • Schultern kreisen vor und zurück

      • Beine schulterbreit stellen und in der Hüfte kreisen

      • Körper abklopfen

    • Auch unsere Stimmung schlägt sich auf die Stimme nieder. Sind wir traurig, aufgeregt, fröhlich, entspannt oder wütend... ist sofort die Atmung anders und damit auch der Klang unserer Stimme. Es heißt nicht umsonst „Atme erst einmal tief durch“, wenn man jemandem anmerkt, dass etwas nicht stimmt.

      Atemübungen lassen nicht nur die Atmung zur Ruhe kommen, sie trainieren auch die Zwerchfellmuskulatur, die für das gezielte Ausatmen verantwortlich ist. Diese Muskeln spüren wir, wenn wir mal einen Abend sehr viel gelacht haben und am nächsten Tag Muskelkater davon haben.

      Beispiele für Übungen:

      • bewusst in den Bauch einatmen und auf „f-f-f-f-f-f“ lange ausatmen

      • die Konsonanten „p – t – k“ impulsiv aussprechen

      • eine Fliege imitieren, die im Raum fliegt „s-s-s-s-s-s-s"

      • eine Kerze auspusten

      • ein Blatt Papier an die Wand pusten

      • ha ha ha ha, hi hi hi hi, ho ho ho ho, he he he he“

    • Sind wir noch müde oder werden es, bemerken wir das manchmal daran, dass wir beginnen undeutlich zu sprechen oder zu nuscheln. Unsere Zunge ist müde und macht nicht mehr das, was sie soll. Für eine genaue und deutliche Aussprache sind die präzisen Bewegungen von Zunge, Lippen und Unterkiefer unverzichtbar. Dieses sogenannte Sprechwerkzeug müssen wir also nicht nur aufwecken, sondern auch trainieren und lockern, damit wir gut artikulieren können.

      Beispiele für Übungen:

      • Zungenbrecher sprechen

      • Kiefer und Gesicht massieren, leicht abklopfen

      • Lippen flattern lassen wie ein Pferd

      • Zunge trillern vorne wie auch hinten (r-r-r-r-r)

      • Lippen ganz spitz machen, wieder entspannen

    • Um die eigene Stimme gezielt und klanglich variabel einsetzen zu können, müssen wir lernen uns selber als auch anderen Stimmen und Geräuschen zuzuhören. Nur wer aufmerksam zuhören kann, kann seine eigene Stimme absichtsvoll verändern und in unterschiedlichster Form einsetzen.

      Beispiele für Übungen:

      • mit geschlossenen Augen einem Klang lauschen

      • Stille Post spielen

      • Hörmemory

      • Übungen zum Richtungshören

    • Der Klang einer Stimme entsteht zum einen durch die Vibration der Stimmlippen, zum anderen in den unterschiedlichsten Resonanzräumen. Brust, Rachen und Mund können hier die Töne und Laute auf verschiedenste Weise verstärken und klingen lassen. Um also eine kräftige, klangreine und schöne Stimme zu bekommen, können hier Übungen hauptsächlich auf den Vokalen gemacht werden. Ein Ausprobieren eines lauten, leisen, hohen oder tiefen, einem offenen oder nasalen Klang – das Experimentieren kommt der Stimme hier sehr zugute.

      Beispiele für Übungen:

      • auf „mmh“ in unterschiedlichen Tonhöhen summen

      • auf „ah, oh, ih“ einen Ton von hoch nach tief fallen lassen

      • Worte mit vielen Vokalen klangvoll rufen „Haaaal-loooo“ „Duuuuu daaaaaa“ „Ju-huuuuu“

      • Glockenschlag imitieren „Diiiiing – Doooong“

      • in unterschiedlichen Tonlagen ein kurzes Lied singen oder einen Satz sprechen

        • wie ein Zwerg, wie ein Riese, wie eine Hexe, wie ein lieber Bär, wie Roboter

      • Geräusche imitieren (Tiere, Comic-Laute, Alltagsgeräusche)

      TIPP: Stimmbänder immer feucht halten – viel trinken!

    • Arbeitsauftrag 2

      (1) Fassen Sie die wichtigsten Aspekte der Stimmbildung zusammen.

      (2) Stellen Sie in Form einer Broschüre folgende Inhalte dar:

      (3) Präsentieren Sie Ihr Ergebnis der Klasse.

    • Was ist eine Broschüre
      Broschüren präsentieren ansprechend Informationen zu einem bestimmten Thema. Sie sind übersichtlich strukturiert und geben einen guten Überblick. Die Inhalte sind kurz und übersichtlich dargestellt.

      (1) Arbeiten Sie mit der Strukturhilfe zur Erstellung der Broschüre.

      (2) Nutzen Sie Apps oder Programme wie z.B. Canva, OpenOffice oder Microsoft Word, Gimp oder Inkscape, GoodNotes oder Flyer Maker.

      (3) Lesen Sie unter WikiHow "Eine Broschüre für ein Schulprojekt erstellen"

    • Ergebnissicherung

      (1) Speichern Sie Ihre erstellte Broschüre als PDF oder JPG oder machen Sie ein Foto.

      (2) Laden Sie die Datei hier in den Studierendenordner hoch.

    • Reflexion

    • Vertiefung

      Hier können Sie sich noch einen kurzen Bericht (ca. 6 Min.) zum Thema "Singen lernen & Stimmbildung" anschauen.

    • Materialien

    • Training

      Trainieren Sie die Basiskompetenz Lesen:
      kurze Wissenstexte lesen und Fragen dazu beantworten

      Trainieren Sie die Basiskompetenz Schreiben:
      Den oder Denn - Schreiben

      Trainieren Sie die Basiskompetenz Sprechen und Zuhören:
      Anzahl Silben hören