4. Wie hängen Konsum, Umwelt und Klima zusammen?

Der private Konsum wirkt sich überwiegend indirekt auf die Umwelt aus. Das bedeutet, dass die Auswirkungen bei der Herstellung und dem Transport der Güter verursacht werden, nicht bei der eigentlichen Nutzung. Man spricht auch vom sogenannten Energiegehalt oder CO2-Gehalt der Konsumgüter. Dazu zählt auch die Energie, die im Ausland für die nach Deutschland importierten Güter eingesetzt wird.

Um die Auswirkungen des Konsums bestimmter Produkte im Detail zu beurteilen, muss deren gesamter Lebenszyklus betrachtet werden. Dazu gehören die Gewinnung von Rohstoffen, die Produktion, der Vertrieb, die Nutzung in den privaten Haushalten sowie Entsorgung und Verwertung.

Negative Auswirkungen des Konsums sind vielfältig, verteilen sich über die gesamte Lieferkette von Produkten und fallen in verschiedenen Regionen an, wie die folgenden Beispiele zeigen:

  • Textilien: Für den Anbau von konventioneller Baumwolle werden große Mengen Wasser zur Bewässerung benötigt. Der Aralsee in Kasachstan und Usbekistan ist durch den Wasserbedarf von Baumwollplantagen auf die Hälfte seiner ursprünglichen Größe geschrumpft. Bei der Herstellung von Textilien sind auch die Arbeitsbedingungen in bestimmten Ländern oft sehr schlecht. In Bangladesch zum Beispiel sind Löhne oft extrem niedrig, und die Sicherheit in den Fabriken ist mangelhaft.
  • Palmöl: Für den Anbau von Ölpalmen, die ausschließlich in tropischem Klima wachsen, werden tropische Regenwälder abgeholzt, auch Brandrodung kommt häufig vor. Die Zerstörung der Wälder bedroht viele Arten, darunter Orang-Utans. Auf den Palmölplantagen sind oft die Arbeitsbedingungen schlecht. Palmöl ist unter anderem in vielen Lebensmitteln und Kosmetika enthalten.
  • IKT-Produkte: Smartphones zum Beispiel enthalten neben Schadstoffen auch Edel- und Sondermetalle. Der Abbau der Rohstoffe ist mit beträchtlichen Umweltbelastungen verbunden. Manche werden auch unter gefährlichen und menschenunwürdigen Bedingungen gewonnen, zum Beispiel in der DR Kongo.
  • Lebensmittel aus intensiver Landwirtschaft: Etwa die Hälfte der Fläche in Deutschland wird für Landwirtschaft genutzt. Mit der intensiven Flächennutzung sind unter anderem Auswirkungen auf Böden, Wasser, die biologische Vielfalt und das Klima verbunden. Die intensive Düngung belastet das Grundwasser und führt zu einer Überversorgung von Flüssen und Seen mit Nährstoffen. Eintönige Agrarlandschaften und der Einsatz von Pflanzenschutzmitteln tragen zum Verlust der Biodiversität bei.

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