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Die Handlungssituation "Neue Eindrücke aus der Kita Purzelbaum"
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Es ist Dienstag, das bedeutet Praxistag für Bente. Sie freut sich sehr auf die Kinder, zu welchen sie in der Blockwoche bereits eine gute Bindung aufbauen konnte.
Als sie die Einrichtung betritt, kommt der sozialpädagogische Assistent Amar aufgeregt auf sie zu und berichtet, dass die Erzieherin Wanja diese Woche leider ausfällt, da sie soeben positiv auf Corona getestet wurde. Bente wird gebeten, heute in der Gruppe der Wurzelzwerge auszuhelfen. Die Kinder der Wurzelzwerge kennt Bente bisher nur aus dem Bistro und dem Garten. Sie betritt den Gruppenraum und versucht sich gerade in das Gruppengeschehen einzubinden, als das Freispiel durch das Aufräumsignal beendet wird.
Die Kinder schnappen sich ihre Sitzkissen und versammeln sich im Kreis für den „Kindertreff“. Nach zwei Bewegungsspielen fasst der Erzieher Kim die Abstimmung von letzter Woche zusammen, dabei durften die Kinder Vorschläge für eine Geräteanschaffung im Bewegungsraum einbringen. Diese haben sich für ein Kletterdreieck entschieden. „Heute geht es um die Auswahl eines bestimmten Modells. Ich habe drei Geräte zur Auswahl, jeder bekommt eine Murmel und darf seine Stimme abgeben, indem er seine Murmel auf das Bild legt, welches er am besten findet.“ Es entsteht eine lebendige Diskussion, in der einige Kinder versuchen, die Übrigen von ihrem favorisierten Gerät zu überzeugen. Am Ende entscheidet sich die Mehrheit für ein Kletterdreieck mit einer Höhle.
Nach dem „Kindertreff“ geht die Gruppe in den Garten. Suvi (4;1 Jahre) und Mathea (3;8 Jahre) rennen zum Baum und klettern diesen hoch. Bente greift ein und bittet die Mädchen wieder herunterzukommen, das sei doch viel zu gefährlich. Da kommt Kim auch dazu und wirft ein: „Bente, lass die Mädchen ruhig ausprobieren, sie sollen ihre eigenen Grenzen kennenlernen und so auch ein Bewusstsein für ihre Stärken entwickeln, trau ihnen ruhig mehr zu, das reicht, wenn du daneben stehst, die schaffen das, oder was meint ihr, Suvi und Mathea?“
Bente beobachtet eine weitere Situation zwischen der sozialpädagogischen Assistentin Sascha und dem Jungen Abu (3;2) welcher weinend vor seiner kaputten Sandtorte sitzt. Sascha beugt sich zu dem Jungen, schaut ihn verständnisvoll an und fragt: „Warum bist du denn so traurig?“ Dieser erklärt schluchzend: „Meine Torte war für meine Mama, die ist gerade sehr traurig, weil mein Papa nicht mehr bei uns wohnt und jetzt ist sie einfach kaputt.“ „Ich verstehe, dass du traurig bist und ich finde es toll, dass du deine Mama damit aufmuntern willst. Ich war auch traurig, als meine Mama ausgezogen ist, aber du musst wissen, dass deine Mama und dein Papa dich immer sehr lieb haben werden. Möchtest du, dass ich dir helfe, die Torte nochmal aufzubauen, dann können wir sie deiner Mama später zeigen, da würde sie sich bestimmt freuen, was meinst du?“Die Klangschale ertönt. „Aufräumzeit, es ist so weit, alle Kinder räumen auf“. Bente erblickt Mathea und Suvi, welche gerade versuchen, die Springseile in das vorgesehene Regal im Gartenhäuschen zu legen. Bente sieht die Situation und steht helfend zur Seite, indem sie Mathea einfach hochhebt. „So, jetzt kommst du dran, geschafft.“ Diese reagiert aber wider Erwarten gar nicht erfreut. „Mann, ich hab mich total erschreckt und ich wollte das alleine schaffen, du bist doof.“ Bente versteht die Reaktion von Mathea nicht und wendet sich verunsichert von ihr ab.
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Ich kann...
In diesem Lernthema lerne ich Folgendes:
- Ich kann aus meiner eigenen Biografie Sichtweisen auf die Kindheitsphase ableiten.
- Ich kann Kinder in ihrer Individualität und als eigene Persönlichkeiten wahrnehmen.
- Ich kann das Bild vom Kind in der geschichtlichen Entwicklung skizzieren.
- Ich kann die Sichtweise eines "kompetenten Kindes" kurz beschreiben.
- Ich kann Merkmale einer positiven pädagogischen Grundhaltung benennen.
- Ich kann die Variablen einer pädagogischen Grundhaltung nach C. Rogers erläutern.
- Ich kann den Begriff Partizipation erklären.
- Ich kann die Bedeutung von Partizipation für Betreuungseinrichtungen erläutern.
- Ich kann das Spannungsverhältnis zwischen Macht und Verantwortung im pädagogischen Alltag schildern.
- Ich kann den Zusammenhang zwischen den Begriffen Macht, Verantwortung und Partizipation erläutern.
- Ich kann konkrete Umsetzungsmöglichkeiten für "gelebte Partizipation“ in Kindertageseinrichtungen darlegen.
- Ich kann das Prinzip der Ressourcenorientierung erklären.
- Ich kann die Bedeutung einer ressourcenorientierten Erziehung erläutern.
- Ich kann definieren, was man unter einer wertschätzenden Kommunikation und Haltung versteht.
- Ich kann die Bedeutung einer wertschätzenden Kommunikation und Haltung für die kindliche Entwicklung erklären.
- Ich kann die Begriffe Nähe und Distanz im pädagogischen Kontext erklären.
- Ich kann die Herausforderungen von Nähe und Distanz im pädagogischen Alltag schildern.
- Ich kann Informationen strukturiert erarbeiten.
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Ich kann erarbeitetes Wissen auf konkrete Beispiele übertragen.
- Ich kann mein eigenes Verhalten (kritisch) reflektieren .
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