Um Game Design und die Rolle von Game Designer*innen zu verstehen, müssen wir zunächst begreifen, dass Spiele ein fachübergreifendes Thema sind und dass die Grenzen der Aufgaben in der Spieleindustrie eher fließend sind. 

KOMPLEXITÄT VON GAMES

Abbildung 1 zeigt die unterschiedlichen Aufgaben, welche notwendig sind, um ein Computerspiel zu erstellen und wie diese sich überschneiden. In der Industrie finden wir Game Designer*innen mit unterschiedlichsten Hintergründen. Manche sind eher in der Game Art (also im Zeichnen von Charakteren und Hintergründen) zuhause, andere sind Expert*innen in der Programmierung mit bestimmten Game Engines, wie zum Beispiel Unity, und andere kommen wiederum aus dem Interaktionsdesign, also aus der Softwaregestaltung, so wie zum Beispiel ich. Was jedoch alle Game Designer*innen gemeinsam haben, ist, dass sie jeweils die Grundprinzipien aus den anderen Fächern kennen. Das ist auch notwendig, denn wie können wir denn ein Spielkonzept gestalten, ohne uns dabei einen Charakter und eine Umgebung vorzustellen? Oder wie können wir ein Spiel designen, ohne zu wissen, was wir überhaupt mit einer sogenannten Game Engine technisch umsetzen können?

  

Abbildung 1: Ein fächerübergreifendes Thema und dessen Überschneidungen

Jede Disziplin innerhalb dieses Geflechts ist mit allen anderen verbunden. Wenn sich ein Element ändert, wirkt sich das auf alle anderen aus. In diesem Kurs stellen wir euch alle drei Bereiche vor. In den unterschiedlichen Übungen könnt ihr erste eigene Erfahrungen in den verschiedenen Fachgebieten zu sammeln.

DIE ROLLE DER GAME DESIGNER*INNEN?

Nach Salen & Zimmermann (2003) nehmen Game Designer*innen in der Spieleentwicklung die gleiche Aufgabe wie Drehbuchautoren*innen in der Filmproduktion ein. Designer*innen entwerfen die Vision eines Spiels. Dabei konzentrieren sie sich auf das interaktive Erlebnis in Form von Geschichten. Darüber hinaus entwickeln sie Funktionen (im Spieldesign spricht man von sogenannten Spielmechaniken), audiovisuelle Elemente und Regelwerke. Sie entwerfen die Regeln und Strukturen eines Spiels. Zugleich sorgen sie dafür, dass die Vision des Spiels während der gesamten Produktion aufrechterhalten und umgesetzt wird.

Quelle: Katie Salen, Eric Zimmerman: Rules of Play: Game Design Fundamentals. MIT Press, Cambridge 2003, ISBN 0-262-24045-9 .

Je nach Vorliebe der Designer*innen können diese Ideen in Form von Geschichten (geschriebenen Texten), Zeichnungen (Storyboards) oder auch technischen Grundideen (einer „Spielmechanik“) präsentiert werden. 

Zuletzt geändert: Montag, 5. Februar 2024, 14:31
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