Beispiele für unterschiedliche Textpassagen
Textpassagen - Beispiele
Hier finden Sie Beispiele für verschiedene Textpassagen zum Thema „Macht Musik". Einige stammen aus dem Essay aus Lernschritt 1.1, andere wurden ergänzt.
Ironisch
Ich wette, auch Sie haben sich schon gefragt, was um Himmels Willen Sie
dazu gebracht hat, im weihnachtlich geschmückten Dekoladen diese unfassbar
kitschige Weihnachtswichtelfamilie zum Aufstellen (aka Staubfänger) zu kaufen. Lag es an ihren
treuherzigen Wichtelaugen, oder nicht doch an einem beschwingten Michael Bublé,
der im Hintergrund melodiös feststellte:
„It’s beginning to look a lot like Christmas“?
Appellativ
Und daher, liebe Leute, singt - im Chor oder in der Badewanne, greift zum Cello oder zum Saxophon, organisiert Flashmobs, trommelt und singt Protestlieder bei Demos, kauft eurem Kind eine Blockflöte- auch wenn die erste Zeit hart ist, tut euch in Singalongs zusammen, tanzt die Nacht durch und bringt Karaoke-Bars zum Bersten. MACHT MUSIK!
Narrativ/ anekdotisch
In meiner Kindheit wusste man den Wert von Musik noch mehr zu schätzen, denn sie war nicht überall verfügbar. Ich erinnere mich, wie ich mit dem Kassettenrekorder (das Luxus-Modell mit Aufnahmefunktion) in Habacht-Stellung vor dem Fernseher ausharrte, um während der Hitparade im entscheidenden Moment auf die Record-Taste zu drücken, um meinen Lieblingssong "99 Luftballons" einzufangen und dann immer wieder anhören zu können, ohne gleich das ganze teure Album kaufen zu müssen. Leider wurden solche Aufnahmen wahlweise vom dazwischen quatschenden Moderator, dem nervigen kleinen Bruder oder der zum Abendessen rufenden Mutter unsanft unterbrochen und somit der Hörgenuss erheblich geschmälert.
Fiktional
Wie würde eine Welt ohne Musik aussehen? Zum Wachwerden könnten Sie nicht Ihren liebsten Song hören, sondern müssten mit dem Rasseln des Weckers oder endlos quatschenden Radio-Moderator*innen Vorlieb nehmen. Beim Shopping fehlte die Dauerberieselung durch Kauflust steigernde Wohlklänge. Und im Café überbrückte keine gefällige Lounge-Musik die Gesprächspausen. Würden einige dort die Stille noch als wohltuend empfinden - wer braucht schon ständige Beschallung? - so wäre spätestens im Fitness-Studio Schluss mit lustig, müssten wir ohne motivierende Beats unseren Lauf- und Pump-Rhythmus finden.
Expressiv
Ich kann es echt nicht mehr hören. Doch, kann ich doch. Und genau das ist das Problem. Denn Ohren kann man leider, anders als Augen oder Mund, nicht verschließen. Außer mit Oropax, gelobt sei dieser kleine wächserne Freund und Helfer, der mich schon oft vor einem Nervenzusammenbruch bewahrt hat. Stoppt doch bitte die Dauerbeschallung! Wenn ich am Baggersee liege, möchte ich die Ruhe und Natur genießen. Ich möchte nicht von wummernden Bässen aus der Bluetooth-Box nebenan mit dem nervigsten Sommerhit aller Zeiten in Dauerschleife zwangsbeglückt werden, weil eine Gruppe Teenies meint, alle Badegäste sollten teilhaben an ihrem ultimativen Summer Feeling. Ich wünsche mir mehr Rücksicht, sonst dröhne ich bei nächster Gelegenheit alle mit Walgesängen zu, die mir dann die erhoffte Entspannung verschaffen werden.