Appellative und expressive Passagen gestalten
Appellative und expressive Textpassagen
Sowohl in appellativen als auch in expressiven Passagen geht es weniger um sachliche Abwägungen oder Informationen, sondern darum, den Leser bzw. die Leserin emotional zu erreichen.
Appellative Passagen sprechen den Leser bzw. die Leserin direkt an und fordern zu Reaktionen heraus. Sie regen zum Nachdenken an und fordern manchmal auch direkt zum Handeln auf. In appellativen Passagen werden häufig rhetorische Fragen, Imperative oder andere Formen von direkten Aufforderungen oder Bitten an den Leser bzw. die Leserin gerichtet. Im Essay „Macht Musik" finden Sie z.B. im letzten Absatz eine appellative Passage, die zum Musikmachen auffordert.
Expressive Passagen stehen meist in der Ich-Form und geben die subjektiven Eindrücke und Gefühle des Essayisten bzw. der Essayistin wieder. Dabei dürfen z.B. Unmut, Ängste, Freude und Wünsche deutlich geäußert werden. Gerade expressive Passagen heben sich deutlich vom nüchternen, sachlichen und um Objektivität bemühten Stil anderer Aufsatzformen wie z.B. der Erörterung ab. Dies sollte sich im Stil auch deutlich niederschlagen: Hier verwenden wir Hyperbeln, z.B. in Form von Superlativen, sowie anschauliche Vergleiche und Metaphern, auch Wiederholungen oder Klimax, um unsere Gefühle in Worte zu fassen und den Leser bzw. die Leserin aufzurütteln.
Anregungen zum Schreiben von appellativen und expressiven Passagen zum Thema „Pausen":
- Richten Sie einen dringenden Appell an Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber, Pausenzeiten und/oder Pausenräume arbeitnehmerfreundlich zu gestalten.
- Richten Sie einen Appell an Ihre Mitschülerinnen und Mitschüler, nach dem Abi eine Weile mal gar nichts zu tun.
- Richten Sie einen Appell an die Gesellschaft, an Sonntagen nichts zu tun und für niemanden erreichbar zu sein.
- Verleihen Sie Ihrem Frust Ausdruck, dass sich in der Schulpause niemand mehr unterhält, sondern alle allein vor ihrem Handy sitzen.
- Regen Sie sich über Eltern auf, die jede freie Minute ihres Kindes mit "pädagogisch wertvollen" Angeboten füllen.