• 1. Kommunikation

    •   Ich kann...

      In diesem Lernthema lerne ich Folgendes:

      • Ich kann verschiedene Arten von Kommunikation benennen und erklären.
      • Ich kann adressaten- und berufsbezogen kommunizieren.
      • Ich kann Kommunikationsmodelle benennen und in Ansätzen erklären.
      • Ich kann mir Fachwissen selbstständig aneignen und anwenden.
      • Ich kann mich kommunikativ mit anderen austauschen.
    • Appetizer



    • Handlungssituation

      Bente erinnert sich an ihr Einstellungsgespräch in der Kita Purzelbaum. So nervös war sie in ihrem Leben selten gewesen. Das Sprechen vor unbekannten Menschen fiel ihr schon immer schwer. Auch in der Schule, wenn sie ein Referat vor der Klasse halten muss, hat sie oft Schwierigkeiten. Meist wird sie von anderen auch missverstanden, wenn sie etwas sagt. Bei ihrer Unterhaltung mit Amar gestern hatte sie das Gefühl, dass er gar nicht weiß, was sie meint. Es ging so weit, dass sie sich fast mit ihm in die Wolle gekriegt hätte, da ihre Kommunikation voll von Missverständnissen war. Bente ist traurig; diese Kommunikationsschwierigkeiten führen dazu, dass sie mittlerweile nur noch ganz wenig Freunde hat.

    • Handlungssituationen richtig verstehen

    • Arbeitsauftrag

      1. Fassen Sie die wesentlichen Inhalte der Handlungssituation zusammen und leiten Sie aus diesen eine Fragestellung ab.

      1. Beschreiben Sie, warum wir kommunizieren.
      2. Entwickeln Sie eine Definition des Begriffs Kommunikation.

      1. Erklären Sie, welche Kommunikationsformen und Kommunikationseigenschaften es gibt.

      1. Vergleichen Sie Ihre Ergebnisse miteinander
      2. Nehmen Sie Stellung zu der These "Man kann nicht nicht kommunizieren."

    • Arbeitsauftrag- binnendifferenziert

      1. Nutzen Sie für das Zusammenfassen der Handlungssituation das Arbeitsblatt. Hören Sie sich die Handlungssituation gegebenenfalls nochmal an.
      2. Für die Frage, warum wir kommunizieren, finden Sie hier einen Tipp.
      3. Für die Definition des Begriffes Kommunikation können Sie diesen Tipp auch nutzen.
      4. Für die Kommunikationsformen und Kommunikationseigenschaften lesen Sie sich das Arbeitsblatt einmal durch.
    • Arbeitsauftrag - binnendifferenziert

      1. Fassen Sie die Handlungssituation mit der Fünf-Schritt-Lesemethode zusammen und formulieren Sie die Problemstellung. 
      2. Warum kommunizieren Menschen? Tipp 1
      3. Definieren Sie, was man unter Kommunikation versteht. Schauen Sie sich die Definition im Glossar an und formulieren Sie eine eigene in Ihren Worten.
      4. Gibt es tatsächlich unterschiedliche Kommunikationsformen und Kommunikationseigenschaften? Nutzen Sie das Arbeitsblatt.




    • Die Sprache des Körpers

      Was unser Denken beherrscht und welche Gefühle uns beschäftigen, drückt unser Körper in seiner eigenen Sprache aus.  Unsere Sprache macht nur einen Teil der Kommunikation aus. Ein Großteil unserer Kommunikation wird durch den Körper und dessen Verhaltensweisen bestimmt.

      Eine Sprache, die wir immer und überall sprechen, ist unsere Körpersprache, auch nonverbale Kommunikation genannt. Diese geschieht weitgehend unbewusst. Wer mit seinem gesamten Potential sprechen und handeln will, der muss sich seiner Körpersprache bewusst sein. Denn nur wenn man nonverbale Signale versteht, versteht man seine Mitmenschen. 

    • Körpersprache- Sehen, was andere denken

       

      1.    Beschreiben Sie, was die Gesichtsausdrücke über die Personen mitteilen.

            

           


       


    • Arbeiten Sie verbale und nonverbale Äußerungen der Kurzgeschichte heraus.

      Thomas Hürlimann: Der Filialleiter

      Als der Filialleiter des Supermarktes auf dem Fernsehschirm seine Frau erblickte, erschrak er zu Tode. Nein, er täuschte sich nicht – das erste Programm zeigte Maria-Lisa, seine eigene Frau. Im schicken Blauen saß sie in einer größeren Runde, und gerade jetzt, da der Filialleiter seinen Schock überwunden glaubte, wurde Maria-Lisa von der Moderatorin gefragt, was sie für ihren Ehemann empfinde. «Nichts», sagte Maria-Lisa.

      «Maria-Lisa!», entfuhr es dem Filialleiter, und mit zittriger Hand suchte er den Unterarm seiner Frau. Wie jeden Abend saßen sie nebeneinander vor dem Fernseher, und beide hatten ihre Füße in rote Plastikeimerchen gestellt, in ein lauwarmes Kamillenbad – das stundenlange Stehen im Supermarkt machte ihnen zu schaffen. Die Bildschirm-Maria-Lisa lächelte. Dann erklärte sie, über den Hass, ehrlich gesagt, sei sie schon hinaus.

      Der Filialleiter hielt immer noch Maria-Lisas Arm. Er schnaufte, krallte seine Finger in ihr Fleisch und stierte in den Kasten. Hier, fand er, war sie flacher als im Leben. Sie hatte ihr Was-darfs-denn-sein-Gesicht aufgesetzt und bemerkte leise, aber dezidiert: «Mein Willy ekelt mich an». Und das in Großaufnahme!

      Nun sprach eine blonde Schönheit über die Gefahren der Affektverkümmerung1 und der Filialleiter, dem es endlich gelang, die Augen vom Apparat zu lösen, versuchte seine Umgebung unauffällig zu überprüfen. Jedes Ding war an seinem Platz. In der Ecke stand der Gummibaum, an der Wand tickte die Kuckucksuhr und neben ihm saß die Frau, mit der er verheiratet war. Kein Spuk – Wirklichkeit! Maria-Lisa war auf dem Bildschirm und gleichzeitig griff sie zur Thermosflasche, um in die beiden Plastikeimer heißes Wasser nachzugießen. Sein Fußbad erfüllte Willy auch an diesem Abend mit Behagen. Dann rief er sich in Erinnerung, was ablief. Ungeheuerlich! Auf dem Schirm wurde das emotionale Defizit eines Ehemanns behandelt, und dieser Ehemann war er selbst, der Filialleiter Willy P.! Er griff zum Glas und hatte Mühe, das Bier zu schlucken. Hinter seinem Rücken war Maria-Lisa zu den Fernsehleuten gegangen. Warum? Willy hatte keine Ahnung. Willy wusste nur das eine: Vor seinen Augen wurde sein Supermarkt zerstört. Maria-Lisa reichte ihm das Frotteetuch, aber der Filialleiter stieg noch nicht aus dem Eimer. Er hielt das Tuch in der Hand, und so stand er nun, nur mit Unterhemd und Unterhose bekleidet, minutenlang im Kamillenbad – ein totes Paar Füße, im Supermarkt plattgelatscht.

      «Das Wasser wird kalt», sagte Maria-Lisa. Der Filialleiter rieb sich die Füße trocken, dann gab er Maria-Lisa das Tuch. Als die Spätausgabe der Tagesschau begann, saßen sie wieder auf dem Kanapee2. Maria-Lisa und der Filialleiter, Seite an Seite, er trank sein Bier und sie knabberte Salzstangen.

      1 Affektverkümmerung – zunehmende Unfähigkeit, Gefühlsregungen und Leidenschaft zu zeigen

      2 Kanapee – Sofa

       

      Quelle: file:///C:/Users/ekb/Downloads/Huerlimann_der%20Filialleiter


    • Wer verhält sich wie?






    •  
    • Verbale und nonverbale Kommunikation

      Unterstreichen Sie alle nonverbalen Äußerungen.

      Martin Suter: „Die Frau hinter Guntensberger“

      „Guntensberger.“

      „Es ist Ihre Frau. Ich habe ihr gesagt, dass Sie in einer wichtigen Sitzung sind und nicht gestört werden dürfen, aber sie sagt, es sei dringend.“ (Guntensberger legt die Hand auf die Sprechmuschel und lächelt Dr. Spengler und den Herren Senften und Kappeler zu. Sie stehen kurz vor Vertragsabschluss. „Ein Notfall, meine Herren. Entschuldigen Sie mich eine Sekunde.“ Die Herren nicken.)

      „Guntensberger.“

      „Wer ist das kleine Rehlein?“

      (Guntensberger schließt die Augen und holt tief Luft. Offenbar etwas Schlimmes, denken Dr. Spengler und die Herren Senften und Kappeler und halten den Atem an.)

      „Ich habe dich etwas gefragt.“

      „Entschuldigung, ich verstehe nicht . . .“

      „Du hast ganz genau verstanden, Kuschelbär!“

      (Guntensberger lächelt Dr. Spengler und den Herren Senften und Kappeler zu. Sie nicken teilnahmsvoll zurück.)

      „Dem großen Kuschelbärn von seinem kleinen Rehlein.“

      (Guntensberger schießt das Blut in die Wangen. Dr. Spengler und die Herren Senften und Kappeler wechseln einen raschen Blick.)

      „Im Poschettchen deines lächerlichen taillierten Kaschmirkittels, Kuschelbär! Wer ist das kleine Rehlein?“

      (Guntensberger räuspert sich die Stimme frei.)

      „Da bin ich momentan überfragt.“

      »Ach, überfragt. Vielleicht hilft es dir, wenn ich dir sage, dass es auf einer Papierserviette des Parkhotels Vitznau steht. Über einem Kussmund aus kirschrotem Lippenstift. Grauenhafte Farbe.«

      (Guntensberger ist jetzt bleich geworden. Dr. Spengler und die Herren Senften und Kappeler lassen ihn nicht aus den Augen.)

      „Ich werde der Sache nachgehen.“

      „Wer ist das kleine Rehlein?“

      „Kann ich zurückrufen, ich bin mitten in einer Sitzung.“

      „Deine Sitzungen kenne ich jetzt.“

      „Also, ich ruf dann zurück.“

      „Es wird niemand zu Hause sein.“

      „Wie darf ich das verstehen?“ (Guntensberger wirft Dr. Spengler und den Herren ein verschwörerisches Lächeln zu, das bedeutet: Kennen wir sie nicht alle, diese schwierigen Kunden?)

      „Weil ich dich verlassen werde.“

      (Dr. Spengler und die Herren Senften und Kappeler studieren Guntensbergers Mienenspiel. Er lächelt ihnen zu und wendet sich etwas ab.)

      „Am besten, wir stimmen uns in dieser Frage anschließend bilateral kurz ab.“

      „Wenn du jetzt auflegst, hast du das letzte Mal ohne Anwalt mit mir gesprochen.“

      (Guntensberger hat jetzt Schweißperlen auf der Oberlippe. Dr. Spengler und die Herren Senften und Kappeler runzeln die Stirn.)

      „Ich bin sicher, dass wir das Problem informell lösen können.“

      „Wer ist das kleine Rehlein, du fetter, geiler Bock?“

      (Guntensberger wendet sich jetzt ganz ab und senkt etwas die Stimme. Dr. Spengler und die Herren spitzen die Ohren.)

      „Wie eingangs erwähnt, ich werde die nötigen Abklärungen treffen und mich dann wieder kurzschließen.“

      „Kurz erschießen kannst du dich, wenn du jetzt auflegst, Kuschelbär! Wer. Ist. Das. Kleine. Rehlein?“

      „Ich habe das Dossier nicht vor mir. Ich muss mich rasch klug machen. Moment.“

      (Guntensberger legt das Gespräch in sein Büro und entschuldigt sich.)

      Dr. Spengler und die Herren Senften und Kappeler sitzen einen Moment schweigend vor ihren Vertragsunterlagen.

       „Zuerst dachte ich, es handle sich nur um ein privates Problem“, sagt Dr. Spengler schließlich. Und beschließt, mit dem Abschluss vorsichtshalber noch etwas zu warten.

      Quelle: https://bilder.buecher.de/zusatz/22/22802/22802449_lese_1.pdf

    • Ergebnissicherung

       
      Kommunikation im Alltag
      "Der Körper ist der Handschuh der Seele, seine Sprache das Wort des Herzens." (Samy Molcho, Pantomime)
      Stellen Sie die folgenden Aussagen durch nonverbales Kommunikationsverhalten dar und halten Sie Ihre Ergebnisse in Form von Fotografien fest.
      1. "Ich hoffe, Sie verstehen, warum ich mich so entschieden habe."
      2. "Da kann ich Ihnen leider nicht weiterhelfen."
      3. "Mensch, das wäre alles nicht nötig gewesen."

      Laden Sie Ihre Ergebnisse im Studierendenordner hoch.

    • Reflexion

    • Materialien

    • Training 

       

      Trainieren Sie Ihre Basiskompetenz Zuhören und Lesen, indem Sie die Textbausteine zuordnen .

      Trainieren Sie Ihre Basiskompetenz Schreiben, da Kommunikation natürlich auch die schriftliche Kommunikation beinhaltet. Hierfür braucht es auch Kentnisse der Grammatik.

      Trainieren Sie Ihre Basiskompetenz Lesen mit einem kleinen Exkurs in ein Wiener Kaffeehaus.