2. Stalin & Stalinismus

Josef Stalin (1878-1953) war zwischen 1927 und seinem Tod 1953 Diktator und Machthaber in der Sowjetunion. Seine Herrschaft forderte durch Verfolgung und Ermordung politischer Gegner und durch gezielten Terror Millionen von Menschenleben. Die Opfer des "Stalinismus" - also der Herrschaftsform von Stalins Diktatur - wurden getötet, gefoltert, inhaftiert und vertrieben, sowohl in der Sowjetunion als auch im kommunistischen Machtbereich nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges. Durch den Sieg über Nazi-Deutschland dehnte Stalin die sowjetische Herrschaft auf Ostmitteleuropa (Polen, Tschechoslowakei, Rumänien und andere Länder) aus, wo auf Druck Moskaus kommunistische Regime, sogenannte Volksdemokratien, errichtet wurden. 

Der "Stalinismus" zeichnete sich dadurch aus, dass Stalin die Zügel der Macht stets in den eigenen Händen behielt. Ein umfassender Personenkult wurde geschaffen, der den Diktator als gütigen "Vater" der Völker der Sowjetunion und der kommunistischen Staaten des Ostblocks zeigte. Dieses Bild des väterlichen Führers Stalin war in den kommunistischen Gesellschaften allgegenwärtig. Nach seinem Tod setzte sein Nachfolger Nikita Chruschtschow aber eine Phase der "Entstalinisierung" durch, in der Stalins Herrschaft kritisiert werden durfte und etwa die Verehrung seiner Person in den Hintergrund trat. Stalinistisch geprägte Politiker in der Sowjetunion und auch in den Ostblockstaaten verloren dadurch an Einfluss. 


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