• Klimafolgen und Biodiversität

    • Grundlagen der Biodiversität

      Biodiversität oder biologische Vielfalt ist ein Bewertungsmaßstab für die Fülle unterschiedlichen Lebens in einem bestimmten Landschaftsraum oder in einem geographisch begrenzten Gebiet.  
      Quelle: Wikipedia

      Wie wird die Biodiversität gemessen?

      Es gibt verschiedene Ebenen die Biodiversität zu beurteilen, z. B. über

      • die Ökosystem-Vielfalt
      • die Artenvielfalt (species richness)
      • die genetische Vielfalt
      Ebenen der Biodiversität

      Die drei (wesentlichen) Ebenen der Biodiversität (Beispiel: Tropischer Regenwald Ecuadors) (Bildquelle: Von FährtenleserEigenes WerkCC BY-SA 4.0Link)

      ParKli betrachtet das Monitoring der Artenvielfalt als Lösungsansatz, um gemeinsam Informationen/Daten zu sammeln, die weiterverarbeitet und ausgewertet werden können. 

      Welche Folgen hat der Klimawandel auf die Biodiversität? 

      Die Verbreitung der Tier- und Pflanzenarten, der Lebensgemeinschaften und der Ökosysteme auf der Erde wird wesentlich vom Klima bestimmt. Veränderungen u. a. der Temperatur- und Niederschlagsverhältnisse sowie der Häufigkeit von Extremereignissen beeinflussen langfristig die jahreszeitliche Entwicklung, das Verhalten, die Fortpflanzung, die Konkurrenzfähigkeit und die Nahrungsbeziehungen von Arten. Um den Schutz der biologischen Vielfalt unter sich verändernden klimatischen Bedingungen zu verbessern, müssen vor allem Voraussetzungen dafür geschaffen werden, dass ausreichend große Populationen und ihre genetische Vielfalt erhalten bleiben, dass die Lebensräume von Arten gut miteinander vernetzt sind und dass andere nachteilige Einflüsse sowohl auf Arten als auch auf Lebensräume so weit wie möglich vermindert werden.“

      Quelle: Monitoringbericht 2019 zur Deutschen Anpassungsstrategie an den Klimawandel

      Einflussfaktoren auf die Biodiversität in Baden-Württemberg

      • Höhere durchschnittliche Temperaturen
      • Früherer Vegetationsbeginn & längere Vegetationsperiode
      • Nähr- und Schadstoffbelastung
      • Auftreten invasiver Arten
      • Landnutzungswandel
      • Übernutzung der natürlichen Ressourcen

      Die biologische Vielfalt zu erhalten, ist eine der größten Herausforderungen unserer Zeit. Aktuell ist ein dramatisches Artensterben auch in Baden-Württemberg zu verzeichnen. Etwa ein Viertel aller untersuchten Tier- und Pflanzenarten ist vom Aussterben bedroht. In den nächsten Jahrzehnten könnten von den weltweit acht Millionen Tier- und Pflanzenarten eine Million Arten einfach verschwinden. Der Verlust der Artenvielfalt bedroht die Lebensgrundlagen von uns allen. 

      Quelle: Biologische Vielfalt: Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg

    • Artenvielfalt und Rote Listen

      In Baden-Württemberg kommen schätzungsweise 50.000 wildlebende Tier- und Pflanzenarten vor. In den letzten 50 Jahren hat die Zahl der ursprünglich vorkommenden Arten bei vielen Artengruppen abgenommen. Die Roten Listen dokumentieren die Veränderungen im Artenbestand und bei der Gefährdung der Arten. Rund 44 Prozent der heimischen Tier- und Pflanzenarten werden auf den Roten Listen als gefährdet geführt. QuelleStrategie zur Anpassung an den Klimawandel in Baden-Württemberg 

      Rote Listen geben Auskunft über den Gefährdungsgrad einzelner Arten und beziehen sich immer auf ein bestimmtes Gebiet wie beispielsweise ein Bundesland oder einen Naturraum. https://www.lubw.baden-wuerttemberg.de/natur-und-landschaft/rote-listen

    • Artenvielfalt und Invasive Arten

      „Mit Neobiota wird die Gruppe von Tier- und Pflanzenarten umschrieben, die nach der Entdeckung Amerikas (1492) beabsichtigt oder unbeabsichtigt erst durch den Einfluss des Menschen wie Handel und Verkehr zu uns gekommen sind, somit als gebietsfremd eingestuft werden. Lassen diese Arten unerwünschte Auswirkungen auf die Umwelt (andere Arten, Lebensgemeinschaften oder Biotope) oder die Gesundheit des Menschen erkennen, werden sie zudem als „invasiv“ bezeichnet. Invasive Arten tragen durch verschiedene Mechanismen zur Gefährdung der Biologischen Vielfalt bei. Sie können in direkte Konkurrenz um Lebensraum und Ressourcen mit einheimischen Arten treten, diese verdrängen oder agieren als Fressfeinde. Darüber hinaus fungieren manche invasive Arten auch als Überträger von Krankheiten.“ 

      Quelle: EU-Verordnung über die Prävention und das Management der Einbringung und Ausbreitung invasiver gebietsfremder Arten https://www.lubw.baden-wuerttemberg.de/natur-und-landschaft/invasive-arten

      Das Vorkommen neuer invasiver Arten kann auch durch den Klimawandel hervorgerufen werden. So wandern z.B. Tigermücken, Asiatische Hornissen und Nilgänse von den südlichen Gebieten Europas weiter nach Norden und haben dort negative Auswirkungen auf den Biodiversität. Durch ein angepasstes Management können diese Arten aber an der weiteren Ausbreitung gehindert werden.

      Um negative Auswirkungen durch invasive gebietsfremde Arten zu unterbinden, soll ein Management  vorgenommen werden. Dazu gehört eine Vielzahl von Maßnahmen, beginnend bei der Prävention (um Freisetzung bzw. Einbringung zur verhindern) bis hin zur Tilgung von Beständen bzw. zum Management weit verbreiteter und etablierter invasiver Arten. Aus: https://um.baden-wuerttemberg.de/fileadmin/redaktion/m-um/intern/Dateien/Dokumente/4_Klima/Klimawandel/AnpassungsstrategieBW-2023.pdf 

      Diese EU-Liste invasiver gebietsfremder Tier- und Pflanzenarten „Unionsliste“ benennt die EU Tier- und Pflanzenarten, die mit ihrer Ausbreitung Lebensräume, Arten oder Ökosysteme beeinträchtigen und daher der biologischen Vielfalt schaden können. Sie wurde 2022 von 66 auf 88 Arten erweitert. https://eur-lex.europa.eu/legal-content/DE/TXT/?uri=CELEX%3A32022R1203

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