Moorschutz ist Klimaschutz

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Kurs: Infozentrum Kaltenbronn (5-12)
Buch: Moorschutz ist Klimaschutz
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Datum: Samstag, 5. Oktober 2024, 23:21

1. Moore als CO2-Speicher

Moore sind hochspezialisierte Ökosysteme und brauchen viel Wasser. Sie bieten Lebensraum für seltene Tier- und Pflanzenarten und können riesige Mengen an CO2 speichern.

Damit erfüllen sie eine wichtige Funktion als Kohlenstoffsenke. Die in Mooren wachsenden Torfmoose nehmen ständig CO2 aus der Atmosphäre auf und lagern dieses in Form von Kohlenstoff ein.

Nur 3 % der Landfläche weltweit sind Moore, sie speichern aber etwa 30 % des erdgebundenen Kohlenstoffs und damit doppelt so viel Kohlenstoff wie die gesamte Biomasse aller Wälder dieser Erde.

Trockengelegte Moore setzen hingegen große Mengen an CO2 frei und tragen dann selbst nicht unerheblich zum Klimawandel bei.

Mehr als 90 % der Moorfl ächen in Deutschland gelten als entwässert.
Entwässerte Moore können jedoch ihre wichtigen Funktionen für Natur- und Klimaschutz nicht oder nur noch teilweise erfüllen.

2. Von der Senke zur Quelle

Durch Entwässerung und Nutzung, z.B. als land- und forstwirtschaftliche Nutzfläche oder zum Torfabbau, fallen diese trocken.

Sauerstoff gelangt in den Boden und der Torf wird zersetzt und mineralisiert. Dabei werden Nährstoffe und die Treibhausgase Kohlendioxid, Lachgas und Methan freigesetzt. Die Moore entwickeln sich somit von der Kohlenstoffsenke zur Kohlenstoffquelle.

Durch Wiedervernässung von Mooren können die Ökosystemleistungen zumindest teilweise wieder hergestellt werden.

3. Klima und Moor

Aber nicht nur die direkte menschliche Nutzung, sondern auch klimatische Veränderungen, wie die zunehmende Klimaerwärmung, können zur Austrocknung und Zerstörung der Moore beitragen.

Moore sind nicht nur für das Klima, sondern auch für die biologische Vielfalt von großer Bedeutung, denn mit dem hohen Wassergehalt und den besonderen Nährstoffverhältnissen kommen nur hoch spezialisierte Tier- und Pflanzenarten zurecht, die in der Regel keine anderen Lebensräume besetzen können.

Wenn es wärmer und trockener wird, reagiert das wasserabhängige Ökosystem Moor äußerst empfindlich.

4. Klima auf dem Kaltenbronn

Auch auf dem Kaltenbronn lassen sich die klimatischen Veränderungen erkennen. In den Jahren von 1981 bis 2021 ist ein deutlicher Anstieg der Jahresmitteltemperaturen zu sehen.

Auch die Niederschlagsmengen haben sich verändert. In den Sommermonaten fiel in den Jahren 2014 – 2021 deutlich weniger Niederschlag als im Vergleichszeitraum von 1961 – 1985.

Hochmoore, wie sie auf dem Kaltenbronn zu finden sind, sind reine Regenmoore und leben von hohen Niederschlägen und kühlen Temperaturen.

Sinkende Niederschläge im Sommer und steigende Temperaturen wirken sich negativ auf den Wasserhaushalt aus. Zudem gefährden die vom Menschen geschaffenen Entwässerungsgräben die Hochmoore auf dem Kaltenbronn.