Funktionen von Kinderliedern und Versen
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Kurs: | Ankommen_und_Dranbleiben: Sozialpäd. Assistenz EBB II (HF2.2) LF03 |
Buch: | Funktionen von Kinderliedern und Versen |
Gedruckt von: | Guest user |
Datum: | Samstag, 2. August 2025, 10:10 |
1. Funktionen von Kinderliedern und Versen
(ca. 1 Minute)
Die Anzahl an Kinderliedern und Versen, die Jugendliche und Erwachsene, seien es Eltern oder pädagogische Fachkräfte, kennen, sinkt von Jahr zu Jahr. Es gibt in Deutschland kaum noch ein gemeinsames, allseits bekanntes Liederrepertoire, auf das alle Generationen zugreifen und das mündlich, singend weiter gegeben wird. Vor zwei oder drei Generationen wurde noch viel mehr und ganz selbstverständlich in den unterschiedlichsten Situationen gesungen. Häufig waren es gemeinsame Tätigkeiten bei denen gesungen wurde. Auf diese Weise wurde die Stimmung gehoben und die Arbeit bzw. die Wartezeit oder Reisezeit erleichtert.
Es gibt viele Kitas in denen das Singen und rhythmische Sprechen keinen besonders hohen Stellenwert in der praktischen Umsetzung hat. Obwohl die Wichtigkeit für die Entwicklung des Kindes in Rahmenplänen, Bildungsplänen und pädagogischen Konzepten häufig besonders betont wird.
2. Situationen in denen in der Kita gesungen wird
(ca. 1:30 Minuten)
Würden wir uns alle Kitas im Land anschauen und untersuchen, in welchen Situationen gesungen wird, würden wir typische, weniger typische und seltene Situationen finden.
Dass zur Begrüßung und zum Abschied gemeinsam gesungen wird, sowie vor dem Essen und zum Einschlafen ist eher verbreitet. Auch zu besonderen Anlässen wie Geburtstage, christliche Feiertage (Ostern, St. Martin, Weihnachten) und Kita-Festen (Fastnacht, Sommer, Abschiede) wird häufig zumindest ein wenig gesungen.
Allerdings birgt die singende Begegnung mit Kindern einen großen Vorteil, da die Aufmerksamkeit der Kinder eine ganz andere ist als auf die alltäglichen Sprechstimme eines Menschen. Zudem erzeugt das Singen, ob gemeinsam, für das Kind oder für sich, eine ganz besondere Stimmung, die direkt Geborgenheit, Sicherheit und Zugehörigkeit vermittelt.
So ist das Singen in Situationen wie beim Wickeln, Trösten, Aufräumen, Hände waschen, Zähne putzen oder bei Übergängen und Wartezeiten noch gelegentlich verbreitet. Dass aber auch noch in Situationen, wie beim Bilderbuch vorlesen, in der Freispielzeit, bei einfachen Tätigkeiten (malen, basteln, backen, bauen, …), beim anziehen/umziehen, zur individuellen Begrüßung – also quasi zu jeder Zeit gesungen wird ist äußerst selten.
3. Singen als Kommunikationsmittel mit Kindern
(ca. 45 Sekunden)
Kommunizieren bedeutet nicht nur Sprechen und Sprache, sondern beinhaltet häufig sehr viel mehr. Über die Mimik, die Körperhaltung, die Sprachmelodie, die Lautstärke, der Blick, Berührungen und Gesten teilen wir ebenfalls viel unserem Gegenüber mit.
Kinderlieder und Verse (wie Kniereiter, Rhytmicals, Fingerspiele oder Klatschspiele) bieten eine wunderbare Möglichkeit um mit Kindern zu kommunizieren. Für Kinder ist es dabei besonders wertvoll, wenn sie das Gesicht des Singenden oder Sprechenden sehen können, die Mundbewegungen, die Mimik und am Besten noch die passenden Gesten (mit Händen oder dem ganzen Körper) zum Text.
4. Funktionen im Überblick
(ca. 1 Minute)
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Genuss und Freude (alleine singen als auch in der Gruppe oder sich besingen lassen)
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Stärkung des Gemeinschaftsgefühls (gleichzeitiges Tönen ohne sich zu stören)
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Kennenlernen eines Liederrepertoires (kulturelle Teilhabe, Rituale & Feste)
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Strukturierung (Tagesablauf, Jahresverlauf)
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kognitives Training (Texte, Melodien und Abläufe merken, lernen und erinnern)
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emotionale Balance schaffen (Einzelnen als auch in der Gruppe, Trösten, Konflikte)
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Sprachförderung (Kennenlernen neuer Worte, Lautbildung und Aussprache)
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Neues kennenlernen (abgewandelte, eigene Texte, verschiedene kulturelle Melodien)