Manipulation von Medien
Website: | Moodle, virtuelles Arbeiten und eLearning - Herzlich willkommen! |
Kurs: | mooveBS_GK - Kritischer und verantwortungsvoller Umgang mit Medien (DQR 3) |
Buch: | Manipulation von Medien |
Gedruckt von: | Guest user |
Datum: | Samstag, 23. November 2024, 22:42 |
1. Definition
Medienmanipulation bezieht sich auf die- absichtliche Veränderung,
- Verzerrung oder
- gezielte Beeinflussung von Medieninhalten,
- bestimmte Botschaft zu fördern,
- Meinungen zu formen oder
- die öffentliche Wahrnehmung zu steuern.
2. Formen der Manipulation
- Fehlinformation
- Desinformation
- Bildbearbeitung
- selektive Berichterstattung
2.1. Fehlinformation
Fehlinformation bezeichnet die Verbreitung von falschen oder irreführenden Informationen.
Dieser Begriff umfasst ungenaue Darstellungen von Fakten, falsche
Behauptungen oder die Verbreitung von Gerüchten, die dazu führen können,
dass Menschen falsche Überzeugungen entwickeln oder falsche
Schlussfolgerungen ziehen.
Beispiel:
Angenommen, es gibt eine neuartige Krankheit, und eine Person verbreitet die Fehlinformation, dass der Konsum von Knoblauch die Krankheit verhindern könne, basierend auf einer ungenauen Interpretation von Forschungsergebnissen.
Bildquelle: https://sesam.lmz-bw.de/details/463872
2.2. Desinformation
Desinformation bezieht sich auf die absichtliche Verbreitung falscher oder irreführender Informationen mit dem Ziel, Täuschung zu erzeugen, die öffentliche Meinung zu manipulieren oder bestimmte Ziele zu erreichen.
Dies kann in verschiedenen Formen auftreten, darunter gefälschte Nachrichten, manipulierte Bilder oder Videos, falsche Statistiken und erfundene Geschichten.
Desinformation wird oft als Instrument zur Beeinflussung politischer, sozialer oder wirtschaftlicher Ereignisse eingesetzt.
Beispiel:
Es wird gezeigt, wie ein Bild mit dem Programm "Photoshop" manipuliert wurde, sodass es
eine ganz andere Aussagekraft hat. An dieser Stelle wurde
beispielsweise eine brennende Flagge in eine Demonstration eingefügt.
Quelle: https://sesam.lmz-bw.de/details/490884
2.3. Bildbearbeitung
Die Bildbearbeitung bezieht sich auf den Prozess der Veränderung und Verbesserung von Bildern mithilfe von Software oder anderen Werkzeugen. Dies kann verschiedene Formen annehmen:
- Retusche (z.B. rote Augen entfernen, Hautunreinheiten),
- Farbkorrektur (bestimmte Farben bearbeiten, z.B. Himmel blauer, Gras grüner machen),
- Kontrasterhöhung (Farben im Bild heller oder dunkler machen),
- Ausschnittveränderungen (z.B. vergrößern/verkleinern) und
- das Hinzufügen oder Entfernen von Elementen.
Beispiel:
Quelle: https://sesam.lmz-bw.de/details/490624
2.4. selektive Berichterstattung
Auch, welche Nachrichten und Bilder uns erreichen oder unterschlagen werden, kann eine Art von Manipulation sein. So sieht man solche Bilder von Demonstrationen in Russland selbst selten. Nachrichtensender hierzulande berichten ausführlich darüber.
Von diesem Hungerstreik syrischer Flüchtlinge vor dem griechischen Parlament für eine Aufnahme in der Europäischen Union sendete keine europäische TV-Anstalt Bilder. Russisches und hier chinesisches Staatsfernsehen übertrugen hingegen live in ihren Nachrichtensendungen.
Auf dem Bild sind syrische Flüchtlinge während eines Hungerstreiks zu sehen. Im Vordergrund steht eine Reporterin, die darüber berichtet.Quelle: https://sesam.lmz-bw.de/details/490885
Es ist wichtig zu beachten, dass selektive Bildbearbeitung an sich nicht unbedingt negativ ist, da sie in vielen kreativen und journalistischen Kontexten verwendet wird. Allerdings besteht das Risiko, dass selektive Bildbearbeitung manipulativ eingesetzt wird, um eine verzerrte oder unehrliche Darstellung der Realität zu schaffen. Daher ist es wichtig, die Absichten hinter der selektiven Bildbearbeitung zu berücksichtigen und kritisch zu hinterfragen, wie sie die wahrgenommene Realität beeinflussen kann.
3. Hinweise und Methoden um Manipulation zu erkennen
Die Erkennung von Manipulation kann eine anspruchsvolle Aufgabe sein, da sie verschiedene Formen annehmen kann und nicht immer offensichtlich ist. Hier sind einige allgemeine Hinweise und Methoden, um Manipulation zu erkennen:
1. Hinterfragen Sie Informationen: Überprüfen Sie die Quellen von Informationen und seien Sie skeptisch gegenüber Inhalten, die nicht aus vertrauenswürdigen Quellen stammen. Überprüfen Sie, ob die Informationen von mehreren unabhängigen Quellen bestätigt werden können.
2. Achten Sie auf emotionale Manipulation: Manipulation kann oft versuchen, emotionale Reaktionen hervorzurufen. Seien Sie auf der Hut vor Inhalten, die auf Angst, Wut oder anderen starken Emotionen basieren, um Ihre Meinung zu beeinflussen.
3. Untersuchen Sie die Motive: Überlegen Sie, warum bestimmte Informationen verbreitet werden. Manchmal gibt es versteckte Interessen oder Motive, die nicht sofort erkennbar sind.
4. Fakten überprüfen: Verifizieren Sie Fakten, bevor Sie sie akzeptieren. Tatsachen können verdreht oder aus dem Kontext gerissen werden, um eine gewünschte Erzählung zu unterstützen.
5. Achten Sie auf selektive Wahrnehmung: Manipulation kann durch das Weglassen wichtiger Informationen oder das gezielte Betonen bestimmter Aspekte erfolgen. Achten Sie darauf, ob Ihnen alle relevanten Informationen präsentiert werden.
6. Kritischer Denkansatz: Entwickeln Sie einen kritischen Denkansatz und stellen Sie Fragen, wenn Ihnen etwas zweifelhaft erscheint. Seien Sie offen für verschiedene Perspektiven und Meinungen.
7. Vertrauen Sie auf Ihre Intuition: Wenn etwas zu gut erscheint, um wahr zu sein, oder wenn Sie das Gefühl haben, dass Informationen manipuliert werden könnten, hören Sie auf Ihre Intuition und hinterfragen Sie weiter.
8. Überprüfen Sie die Quellen von Bildern und Videos: In der heutigen digitalen Welt können Bilder und Videos leicht manipuliert werden. Verifizieren Sie die Authentizität von Medieninhalten, besonders wenn sie kontroverse oder schockierende Behauptungen unterstützen.
9. Bildung und Medienkompetenz: Informieren Sie sich über verschiedene Manipulationstechniken und entwickeln Sie Medienkompetenz, um besser in der Lage zu sein, Manipulation zu erkennen.
10. Gemeinschaftliche Überprüfung: Diskutieren Sie Informationen mit anderen und suchen Sie nach unterschiedlichen Perspektiven. Oft können andere Personen zusätzliche Einblicke bieten.
Es ist wichtig zu betonen, dass diese Anzeichen allein nicht immer auf Manipulation hinweisen, aber sie können als Hinweise dienen. Ein kritisches Bewusstsein und die Fähigkeit, Informationen zu hinterfragen, sind entscheidend, um Manipulation zu erkennen und sich vor ihr zu schützen.
Quelle: Verfassertext